Lesedauer: ca. 5 Minuten

Die Anforderungen an die Arbeitswelt verändern sich ständig. Digitalisierung und Fachkräftemangel fordern Unternehmen auf, ihre Personalentwicklung strategisch zu gestalten und gezielt in Weiterbildung zu investieren. Neben betrieblichen Fortbildungen spielen auch staatlich geförderte Qualifizierungen eine wichtige Rolle, um Arbeitsuchende und Beschäftigte für die Zukunft fit zu machen.

Dieser Artikel beleuchtet die Weiterbildungstrends für das Jahr 2025, basierend auf dem KCE-WeiterbildungsMonitor sowie nationalen Studien wie dem AES-Trendbericht und dem Bildungsbericht 2024.

Dabei zeigt sich: Während Unternehmen verstärkt in berufsbezogene Qualifikationen und Fachthemen investieren, stehen im geförderten Bereich soziale und pflegerische Qualifikationen im Fokus. Der AES-Trendbericht 2022 unterstreicht im Allgemeinen die Relevanz von Weiterbildung mit insgesamt 16% der 18- bis 64-Jährigen, die im Jahr 2022 an einer formalen Bildungsaktivität teilgenommen haben (S. 57). [1]


Trends in der betrieblichen Weiterbildung für 2025

In der betrieblichen Weiterbildung lassen sich mehrere übergeordnete Trends erkennen, die das Qualifikationsangebot in Unternehmen prägen:

  • Berufsbezogene Qualifikationen für spezielle Fachbereiche: Unternehmen setzen auf gezielte Qualifizierungen in betriebswirtschaftlichen und kaufmännischen Bereichen. Abschlüsse wie Wirtschaftsfachwirt und Fachwirt für Büro- und Projektorganisation, Bilanzbuchhaltung und Controlling bereiten Mitarbeitende auf Führungs- und Verwaltungsaufgaben vor und tragen zur langfristigen Mitarbeiterbindung bei.
  • Fokus auf digitale und technische Kompetenzen: Mit der Digitalisierung wächst der Bedarf an IT- und technischen Fähigkeiten. Obwohl IT-Kompetenzen bislang nur eine kleine Rolle im allgemeinen Weiterbildungskanon spielen, nimmt die Nachfrage nach Themen wie IT-Sicherheit, Fachinformatik und digitalem Projektmanagement stetig zu. Die Fachkräfteengpassanalyse 2023 bestätigt, dass IT-Berufe in Deutschland weiterhin unter den engpassgefährdeten Berufsgruppen sind (S. 20)​. [2]
  • Aufstiegsqualifikationen zur Mitarbeiterentwicklung: Viele Unternehmen nutzen Aufstiegsfortbildungen wie Wirtschafts- oder Technischer Fachwirt als Mittel, um Fachkräfte intern für höhere Positionen zu qualifizieren. Diese Aufstiegsqualifikationen fördern nicht nur die berufliche Entwicklung, sondern stärken auch die Bindung ans Unternehmen – ein entscheidender Faktor in Zeiten von Fachkräftemangel.

Zusammengefasst zeigt der KCE WeiterbildungsMonitor 2024 [3], dass Unternehmen ihre Weiterbildungsstrategie zunehmend auf strategisch wertvolle Qualifikationen ausrichten, mit Qualifikationen, die den Betriebserfolg und die Mitarbeiterbindung nachhaltig sichern.

Zum KCE-WeiterbildungsMonitor


Geförderte Weiterbildung – Staatliche Unterstützung

Geförderte Weiterbildung richtet sich in sowohl an Arbeitsuchende als auch an Beschäftigte, die über staatliche Fördermaßnahmen wie den Bildungsgutschein oder die Qualifizierungsoffensive in gefragte Berufsfelder integriert werden sollen. Die Förderung zielt häufig auf Branchen ab, in denen der Fachkräftemangel besonders groß ist.

  • Förderprogramme für Fachkräftesicherung: Bildungsgutscheine und ähnliche Förderprogramme sind zentrale Instrumente, um den Fachkräftebedarf in kritischen Bereichen wie Pflege und sozialen Berufen zu decken.  Der Bildungsbericht 2024 zeigt, dass sozial benachteiligte Gruppen wie Geringqualifizierte oder Arbeitslose weiterhin deutlich seltener an Weiterbildung teilnehmen.[4] Dies verdeutlicht die Notwendigkeit flexibler Fördermaßnahmen, um individuelle Lebenssituationen besser berücksichtigen zu können.
  • Schwerpunkte in Pflege und Sozialberufen: Qualifikationen in der Altenpflege, Betreuung und psychologischen Beratung sind besonders gefragt und werden verstärkt gefördert. Diese Programme ermöglichen eine schnelle Arbeitsmarktintegration und decken den hohen Bedarf an Pflege- und Sozialdienstleistungen ab. Die Fachkräfteengpassanalyse 2023 bestätigt, dass Pflegeberufe in Deutschland zu den Berufsfeldern mit dem größten Fachkräftemangel zählen (S. 19)​. [2]
  • Qualifizierungsoffensive als Zukunftsinstrument: Das Qualifizierungschancengesetz (QCG) bietet Unternehmen staatliche Förderung bei der Qualifizierung von Mitarbeitenden in Zukunftskompetenzen, insbesondere für die digitale Transformation. Diese Förderung erleichtert es Unternehmen, gezielt in neue Kompetenzen zu investieren, die für zukünftige Marktanforderungen relevant sind.

Durch diese Förderprogramme schafft der Staat eine Win-Win-Situation: Unternehmen profitieren von qualifizierten Fachkräften, und Beschäftigte gewinnen an Arbeitsmarktfähigkeit.


Private Weiterbildung: Selbstfinanzierte Qualifizierungen

Während sich Unternehmen und staatliche Förderungen auf berufs- und bedarfsorientierte Qualifikationen konzentrieren, verfolgen Selbstzahler:innen häufig persönliche oder karrierefördernde Ziele:

  • Persönlichkeitsentwicklung und Karriereplanung: Private Weiterbildung wird oft genutzt, um individuelle Interessen zu fördern oder langfristige Karriereziele zu erreichen. Themen der Persönlichkeitsentwicklung und karrierefördernde Kurse sind besonders beliebt.
  • Beliebte Weiterbildungsbereiche: Fachbereiche wie persönliche Entwicklung und Gesundheitsförderung sind bei privaten Bildungsteilnehmenden besonders gefragt. Solche Weiterbildungen unterstützen die Teilnehmenden dabei, ihre persönliche und berufliche Weiterentwicklung aktiv zu gestalten.

Der AES-Trendbericht 2022 verdeutlicht, dass Weiterbildung im privaten Bereich einen eher geringeren Anteil der Weiterbildungsaktivitäten ausmacht mit 17% in 2022 (S. 18). [1]


Weiterbildungstrends für 2025 in Deutschland

Die Weiterbildungslandschaft entwickelt sich kontinuierlich weiter. Einige Trends prägen jedoch die übergeordneten Entwicklungen in den kommenden Jahren:

  • Digitalisierung und hybride Lernformate: Digitale Formate und hybride Lernmodelle wie Blended Learning gewinnen weiter an Bedeutung. Rund 72 % (gegenüber 43% in 2018) aller Bildungsaktivitäten in Deutschland finden mittlerweile zumindest teilweise digital statt (AES-Trendbericht 2022, S. 66)​. Unternehmen profitieren von der Flexibilität und ortsunabhängigen Gestaltung, die solche Formate bieten. [1]
  • Future Skills und lebenslanges Lernen: Der Bedarf an „Future Skills“ – etwa in Projektmanagement, IT-Sicherheit und agilen Methoden – wächst, da Unternehmen auf dynamische Marktbedingungen reagieren müssen. Das Qualifizierungschancengesetz unterstützt gezielt Qualifikationen in diesen Zukunftskompetenzen, um den Arbeitsmarkt fit für die Herausforderungen von morgen zu machen.
  • Langfristiger Nutzen für Unternehmen und Arbeitsmarkt: Die zunehmende Nachfrage nach beruflicher und geförderter Weiterbildung zeigt, dass Qualifikationen gezielt als strategisches Mittel zur Fachkräftesicherung genutzt werden. Investitionen in Weiterbildung helfen Unternehmen, die Qualifikation ihrer Belegschaft auf hohem Niveau zu halten und gleichzeitig ihre Wettbewerbsfähigkeit zu stärken.

Fazit und nächste Schritte für Ihre Weiterbildung

Die Weiterbildungstrends 2025 zeigen, dass sowohl Unternehmen als auch Arbeitsuchende von strategischen Qualifikationen profitieren. Betriebliche und geförderte Weiterbildung helfen, die Herausforderungen des Fachkräftemangels und der Digitalisierung zu bewältigen und die Arbeitsmarktfähigkeit langfristig zu sichern.

Möchten Sie mehr über geförderte Weiterbildungsangebote erfahren oder eine Beratung zu den Möglichkeiten des Qualifizierungschancengesetzes (QCG) in Anspruch nehmen?

Mehr zum QCG erfahren


Lesen Sie weitere spannende Artikel im KCE Blog

Mit Weiterbildung Karriereziele erreichen
Mit Weiterbildung Karriereziele erreichen

Lernen Sie effektive Strategien für Ihre berufliche Weiterbildung. Entdecken Sie Lerntypen, Zeitmanagement und moderne Methoden für nachhaltigen Erfolg.

Zum Artikel
So gelingt Retention Management
So gelingt Retention Management

Mitarbeiterbindung wird immer mehr zum Buzz-Word – Lernen Sie im KCE-Blog auf 4 Ebenen, welche konkreten Maßnahmen Sie sofort in der Praxis anwenden können.

Zum Artikel

Sie haben Fragen oder eigene Themenwünsche? Wir freuen uns über Ihre Nachricht.          Zum Kontakt